Professioneller Umgang mit dem NEIN

Einfach mal nein sagen?

Versteh mich bitte richtig: Manchmal möchten wir gerne das große „Budibuh“, das große Bedauern. Denn irgendetwas läuft nicht so, wie wir es uns gewünscht haben: Wir erhalten ein NEIN oder geben es uns selbst für eine tolle Idee. Zunächst wollen wir das erhlatene Nein betrachten:

„Bekomme ich eine Gehaltserhöhung?“ Nein.
„Erhalte ich den Auftrag?“ Nein.
„Geht die Hose zu?“ Nein.

Und schon befinden wir uns im Strudel des Selbstmitleides und ziehen uns in unser Schneckenhaus zurück:

  • Nie bekomme ich mehr Geld, immer nur die Anderen.
  • Mein Angebot (ich), war nicht gut genug, die anderen sind besser, deshalb habe ich den Auftrag nicht bekommen.
  • Die Hosen werden nur noch für Menschen hergestellt, die so dünn sind, dass sie gefaxt werden können.

Ach ja? Ist das wirklich so?

Um was geht es hier tatsächlich? Die Anderen sind besser, schlanker, erfolgreicher…?

Der Vergleich ist des Erfolges Tod. 
Wenn du dich mit anderen vergleichst, dann verlierst du. Nicht nur den Glauben an das eigene Können, sondern auch den Glauben an den eigenen Erfolg.
Denn im Vergleich suchst du förmlich nach Stellen, wo du „schlechter“ bist und andere „besser“.

Ein NEIN wirkt wie eine Ablehnung. (Keiner hat mich lieb. Keiner will mich.)
Unser Rucksack voller NEINs wird schwerer, da sich im Laufe unseres Lebens viele Neins ansammeln: 
„Willst du mit mir gehen?“ Nein.
„Bekomme ich noch …?“ Nein.

Schluss mit der Selbstkasteiung. 
Analysiere professionell und stelle dir die richtigen, lösungsorientierten Fragen!

Warum hast du nicht mehr Geld bekommen? 
Welche Gründe vermutest du? Wie gut warst du auf das „Verkaufen“ deiner Person vorbereitet? 
Hattest du schlagkräftige Argumente? Oder nutztes du den Song „Hey Boss, ich brauch` mehr Geld“ als Steilvorlage? Ja, ich übertreibe jetzt. Hast du nur von dir erzählt und vergessen zu sagen, welchen Vorteil das Unternehmen dadurch hat? („Ich, ich, ich“ anstelle „dadurch haben Sie…“)
An welcher Stelle im Gespräch hattest du den Eindruck: Hier passiert gerade etwas zu Ihren Ungunsten? Wie und was machst du beim nächsten Mal anders?

Frag ruhig einmal deinen verpassten Auftraggeber, was den Ausschlag für seine Entscheidung gegeben hat und höre gut zu. War es wirklich, weil der Andere besser, erfahrener ist oder hat deinem Kunden  etwas ganz anderes gefehlt? 
Hast du den Kunden tatsächlich begeistert und eine saubere Bedarfsermittlung durchgeführt? Hast du den Kunden totgequatscht oder kam dieser zu Wort? Hast du erfahren, was der potentielle Kunde tatsächlich will und was ihm ganz besonders wichtig ist? Was machst du bei der nächsten Verhandlung anders?

Wer ist für die Hose verantwortlich? Die Industrie? Die Hose? Der Reißverschluss?

Ja, diese Analyse kann ein Bisschen schmerzen. Denn wir stellen fest:
Die Verantwortung, wie ich mit der Situation umgehe, trage ich. Auch die Art und Weise, wie ich mit mir spreche:
SO: Du bist aber auch selber schuld, zu blöd…
oder 
SO: Was mache ich zukünftig anders? Wie löse ich das?

…. Und doch ist es schön, der Schneckenhausmoment, der Moment des Quakens und des Jammerns. Und manchmal, wenn wir dann das große Budibuh bekommen (von einem lieben Menschen), dann wissen wir:
Jetzt geht es mir wieder besser. Jetzt kann ich es angehen:
Analysieren, mir die richtigen Fragen stellen und das NEIN als Übung zu sehen. 
Das war ein schöner Lernerfolg. Dankeschön. Beim nächsten Mal mache ich es anders.

Übrigens:
Ein NEIN im Verkauf ist ein auf den Kopf gestelltes Kaufsignal.
Ihr Gegenüber möchte kaufen, hat nur noch nicht verstanden, warum und wo der persönliche Nutzen zu finden ist.

NEIN = Noch Ein Impuls Notwendig.

Denke an die andere Seite des NEINS:
Ein Nein hat auch etwas Gutes: Es kann DICH schützen. Vor schlecht bezahlten Aufträgen, vor Menschen mit denen du „eigentlich“ nicht zusammenarbeiten willst …

Fazit: Ein NEIN für etwas – ist ein JA für DICH!

In diesem Sinne: Viel Spaß beim Verkaufen mit Leidenschaft.

Susanne

PS: Du möchtest mehr Leichtigkeit in dein Business oder was ist aktuell dein Thema? Schreibe mir hallo@susannehenneke.de

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