Was bleibt … wenn viel Zeit ist?

Was bleibt … wenn viel Zeit ist?

Die Zeit des Umbruchs als Chance nutzen – für das, was Sinn macht.

Viele von Ihnen und viele meiner KundInnen sind Soloselbstständige. Sie sind fleißig, tapfer, engagiert, fröhlich, leidenschaftlich, voller Energie, verstehen ihr Handwerk und haben Freude am eigenen Business. Meistens.
Soloselbstständige, Trainerinnen und Coaches lieben es, mit Menschen zusammenzuarbeiten, die etwas verändern möchten, etwas bewegen wollen, sich nicht entscheiden können, feststecken oder gerade einfach nicht wissen, wo hinten und vorne ist. Für all diese Menschen sind sie gerne da.

Aber dann ist es geschehen. Von jetzt auf gleich brechen die eigenen Aufträge weg. All das, wofür sie gelebt haben, wo sie ihr ganzes Wissen und Herzblut reingesteckt haben, fällt weg. Menschenkontakt? Verboten. Am Anfang sieht es noch gar nicht so schlimm aus. Doch nach und nach wird klar, dass es von 100 Richtung 0 geht. Der Tag, so wie sie ihn vorher mit beruflichen Kontakten gelebt haben, ist von jetzt auf gleich völlig anders.

Das Grübeln nimmt seinen Lauf: „Wo sollen die Einkünfte herkommen? Wie wird die Zukunft aussehen? ...“ Doch unabhängig von der Angst ist da auch noch etwas ganz anderes: Die Stille, die viele Zeit, die jetzt da ist und sie innehalten lässt. Sie fragen sich: „Was bleibt, wenn Teile meines Geschäftes wegfallen? ... Und bin ich überhaupt noch mit ganzem Herzen dabei?“ Bei so manchem Auftrag stellte sich heraus, dass er doch nicht so recht passte. Er brachte zwar Einkünfte, kostete aber auch viel Energie. Wie ist es bei Ihnen? Ist es das, was Sie wirklich wollen?

Und so reflektieren nicht nur Soloselbstständige in der Stille und spüren ... eine Erleichterung. Etwas, ein Teil ihres Geschäfts ist weggefallen, den sie gar nicht vermissen. Für so manche war der „Brotjob“ (= Job, der die Basis sichert) ein fester großer Partner oder auch eine Teilzeitanstellung bei KleinunternehmerIen. Auf einmal wird ihnen bewusst, dass sie jetzt endlich die Möglichkeit und die Zeit haben, sich um ihr wahres Herzensgeschäft zu kümmern. Sich Gedanken darüber zu machen, wer denn wirklich ihre WunschkundInnen sein sollen und wen sie in ihr Business ziehen wollen. Auf einmal geht ihr Herz wieder auf, weil sie wieder offen sind bzw. „dank Corona“ dazu animiert wurden, nach etwas suchen, das sie bisher noch nicht ganz hatten – oder vielleicht auch noch nicht zu träumen gewagt haben.

Nehmen Sie sich jetzt die Zeit, um Klarheit zu gewinnen. Denn an erster Stelle stehen Sie. Sie sind die Unternehmenspersönlichkeit. Ihre Kundschaft „kauft“ zuallererst Sie. Und wenn Sie glücklich und zufrieden sind, strahlt das auch Ihr Geschäft aus. Was macht Sie persönlich aus und wofür stehen Sie in Bezug auf Werte und Haltung? Sind Sie ein Bauchladen oder denkt Ihre Kundschaft an eine ganz bestimmte Problemlösung, die Sie am besten beherrschen und auch mit Begeisterung und Know-how durchführen?

Manchmal braucht es ein paar Fragen, um vom Grübeln wegzukommen. Hier einige Impulse für Sie:

1. Stellen Sie sich Ihre Wunschkundschaft genau vor. In der Marketingsprache heißt sie Buyer Persona. Ist es ein Mann oder eine Frau? Wie alt ist sie/er? Verheiratet, Single, mit oder ohne Kinders? Was liest diese Person? Was mach sie beruflich? Welche Hobbies hat sie? Wo würden sie diese Person treffen? Je genauer Sie sich diese Person vorstellen, desto leichter fällt die Kommunikation mit Ihrer Wunschkundschaft. Sie kommunizieren auf Augenhöhe und Ihre Kundschaft merkt: Die meint mich.

2. Was ist der größte Leidensdruck Ihrer Buyer Persona? Was lässt sie nachts nicht schlafen?

3. Was bieten Sie und wie zeigen Sie sich dieser Wunschkundschaft, damit sie merkt, dass sie Ihr Angebot braucht?

Vielleicht hilft Ihnen dieser Vergleich, um zu wissen, was genau ich meine:
Bei ihrer Persona brennt es. Sie ruft die Feuerwehr. Rein zufällig sind SIE die Feuerwehr. Alles klar?

Die Antworten auf diese Fragen zu finden, braucht Zeit – oh wie schön, die ist gerade zuhauf vorhanden – und viele Überlegungen. Gleichzeitig sind sie eine der spannendsten Aufgaben im Rahmen der eigenen stimmigen Positionierung. Dies lässt Sie persönlich strahlen. Ergänzt durch stimmige Angebotspakete gibt sie Ihrer Kundschaft ein „must have“-Gefühl, sodass diese nicht drumherum kommt, mit Ihnen ins Geschäft zu kommen.

Ergo: Nutzen Sie die Zeit des Umbruchs für Ihre eigene Klarheit. Denn je klarer Sie in Ihrer Unternehmenskommunikation sind, desto eher sagt die Kundschaft Ja. So gelingt der Sprung in die Eigenverantwortung, in die eigene aktive Gestaltung Ihrer Unternehmung – in unternehmerische Stärke, um während wie nach der Krise voll präsent und kraftvoll zu sein.
Etwas Neues, Spannendes, Strahlendes entsteht – und schafft echtes Interesse bei Ihrer neuen und bestehenden (Wunsch-)Kundschaft.

Verkaufen mit Leidenschaft heißt eben auch, dass vor allem Sie selbst sich gut verkaufen können und Ihre Kundschaft weiß, wofür Sie stehen.
Dabei wünsche ich Ihnen Freude, Zeit, neue Gedanken und Begeisterung.
Ihre Susanne Henneke

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